18 - Das Auge des Horus
Ich ging zum Schöpfer, wie er es mir empfohlen hatte. Neun Tage wird der Vater mir einen Kelch mit einem heiligen Elixier reichen, um Sanftmut und Mitgefühl in mir zu nähren.
In meinen Armen trug ich einen großen bunten Blumenstrauß und kniete mich nieder. Ich legte dem Schöpfer die Blumen zu seinen Füßen. Er sprach: „ Ich freue mich sehr über Deine mitgebrachten Blumen. Ich danke Dir dafür. Noch mehr freue ich mich über Deine Reinheit des Herzens und die Freude, mit der Du zu mir gekommen bist. Ich sehe Deinen aufrichtigen Wunsch.“
Er reichte mir den gleichen goldfarbenen Kelch, den ich schon kannte. Ich bedankte mich und begann das Elixier in kleinen Schlucken zu mir zu nehmen. Ich fühlte, wie mit jedem Schluck sich mein Herzchakra weitete. Gleichzeitig vernahm ich eine Verbindung von einem Punkt im inneren meines Kopfes zum Herzchakra. Es strömte Energie hindurch. Nachdem ich den letzten Schluck getrunken hatte, sah ich ganz deutlich das linke Auge des Horus in meinem Herzchakra.
Ich erinnerte mich an den Einstieg von Hugin und Munin: „Ich sehe und handle wie der Schöpfer in seinem physischen Körper des einheitlichen Gottes sieht und handelt.“ Ich verstand den Inhalt mit einer neuen Präzision.
Der himmlische Vater sprach zu mir: „Die Sanftmut macht Dich, wie ich schon gestern erklärt habe, durchlässig. Das Mitgefühl lässt Dich in allem das Vollkommene sehen. Mitgefühl ist eine andere Qualität als Mitleiden. Im Mitleid kannst Du niemandem helfen, denn dann trägst Du die schwere Schwingung des Leidens weiter. Das Mitgefühl erblickt nur den heilen Zustand und strahlt diesen Heilstrom zum anderen. Du kannst jetzt die Kraft dieses heilenden Mitgefühls spüren. Kultiviere diesen Blick aus Deinem Herzen ohne Emotionen. Ich habe Dir heute das heilende Auge des Horus überreicht. Durch dieses Auge siehst Du unmittelbar das Christuslicht, das in jedem leuchtet. ICH BIN es, der durch das Auge des Horus blickt, ICH BIN die Freude, das Glück und die Liebe, die Du empfindest. Nichts kann näher sein als das ICH BIN. Komme morgen wieder, damit ich Dir den Kelch erneut reichen kann.“
Ich bedankte mich für diese überwältigenden Augenblicke, seine große Gnade und die Freude, das Glück und die Liebe, die ich fühlte. Er ging weg. Auch heute konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Tief bewegt und beschenkt kehrte ich ins Tagesbewusstsein zurück. (BL)